Your soul in my hands
Dienstag, 10. September
Kinder ohne eigentliche Erfahrung und Studium unterrichten? Wer hätte gedacht, dass wir das machen ohne wirkliche Vorkenntnisse? Wir auf jeden Fall nicht. Demnach waren wir, auch wenn wir von der Reise noch ziemlich angeschlagen waren, wirklich planlos, wie der erste Tag eigentlich ablaufen würde.
06:45: Ich (Eva) höre irgendwelche Geräusche aus dem Zimmer - meine Zimmergenossin, die mich nicht aufwecken wollte, obwohl wir in 30 Minuten los mussten.
07:00: Es klopft - Simeon steht vor der Tür.. Sein Zimmerpartner hat seine Heimreise angetreten und hat Simeon ausgesperrt. So läuft ein guter Morgen!
Nach dem Aufstehen sind wir zusammen mit der philippinischen Englischlehrerin Leverlee gegen 7:30 zur Schule gelaufen. Etwa 15 Minuten später trafen wir zum ersten Mal Toby, Timo und Levin an, drei weitere unserer Kollegen.
Peter hat uns zuerst über einige Regeln der Schule aufgeklärt und über allgemeine Benimmregeln, da man als Europäer eine ganze Menge zu beachten hat.
Es gibt auf der Schule verschiedene Jahrgangsstufen, die unterrichtet werden. Zum einen sind es Kinder im Kindergartenalter (sog. Anuban), die zwischen drei und fünf Jahren alt sind, zum anderen die Grundschüler (sog. Prathorn) zwischen 6 und 11 Jahren und die Ältesten, die Matayorn, die zwischen 11 und 14 Jahren alt sind.
Die Paradanusorn Schule ist eine Privatschule für Familien mit geringem Einkommen, die den Kindern eine gute Bildung ermöglichen wollen. Sie hat etwa 600 Schüler und ist eine der wenigen Schulen, die Freiwilligen die Möglichkeit zu unterrichten anbietet. Die Englischlehrer der Schule, zu denen wir auch gehören, bringen den Kindern auf grundlegendem Niveau Zahlen, Aussprache, Übersetzung vom Englischen ins Thailändische und einfache Grammatik bei.
Eva durfte am ersten Tag den Kindern des Anuban, die wir, wie uns mitgeteilt wurde, die meiste Zeit in den folgenden drei Monaten unterrichten werden, Vokabelkenntnisse über Tiere und Familie vermitteln. Simeon unterrichtete derweil die Zahlen von 1-20.
In den Klassenräumen liefen wir nur auf Socken, Schuhe wurden vor der Tür ausgezogen. Es wurde sich zudem nur im Schneidersitz auf den Boden gesetzt, da man sonst in anderen Sitzpositionen mit dem Fuß auf jemanden deuten könnte. Füße gelten in Thailand als der unreinste Teil des Körpers und dies wäre somit eine Beleidigung gegen die andere Person.
Nach der einfachen Morgenzeremonie, bei der jedes Kind auf Englisch nach seinem Namen, seinem Alter und seiner Herkunft gefragt wurde, ging es weiter mit dem Unterricht in kleinen Gruppen. Jeweils 5 Minuten saß jeder von uns in einer kleinen Gruppe und unterrichtete. Die Kinder waren mal ruhiger, mal lauter, aber im Großen und Ganzen ziemlich aufgeregt, was anders bei Dreijährigen nicht zu erwarten ist, die Vokabeln lernen und Zahlen bis 20 kennen müssen und daraufhin geprüft werden.
So ging es durch drei Anuban-Klassen, bis wir nach gut 1,5 Stunden fertig waren. Der Unterricht für den ersten Tag war geschafft.
Nach der Schule sind wir in ein thailändisches Straßenrestaurant gefahren, wo es für Eva Pad Thai und für mich Pad Ga Pow Moo Gob gab. Bestellen konnte man nur durch verbale Kommunikation. Genau wusste ich auch nicht, was ich bestellte, aber gut war der Reis mit paniertem Hühnchen auf jeden Fall! Das kostenlose Wasser im Restaurant hat mir auch ziemlich den heißen Tag gerettet. Thailand war für mich schon in diesem Moment ein Traum!
Nach dem Essen sind wir wieder in die Unterkunft gefahren, wo Eva und ich uns umgezogen habben, da es weiter in Richtung Innenstadt Uttaradits ging. Dort sind wir gemeinsam in ein Café gefahren, in dem wir etwas getrunken und gespielt haben. Eva hat dort auch Gitarre gespielt und ich mit den anderen zusammen Cars 3 auf der Playstation.
Es schien erst einmal alles so unglaublich neu und anders, aber nach kurzer Verdauungspause für das ganze Neue, die wir genutzt haben, um zusammen in mein Zimmer zu ziehen und dies nach unseren Wünschen einzurichten, ging es auch schon weiter zum Abendessen zum "Mono-Grill", wo wir Livemusik und gutes Essen bekommen sollten. Livemusik gab es nicht, das Essen war okay, aber teuer. Also sind wir weitergefahren zu einer kleinen Bar mit Livemusik und haben dort noch etwas Chang-Bier getrunken, gequatscht und uns von thailändischer Musik berieseln lassen.
Allzu spät ging es an dem Abend nicht ins Bett, der Unterricht war für den nächsten Morgen um 8:15 angesetzt.
Mittwoch, 11. September
Schon fast routiniert sind Eva und ich aufgestanden, zur Schule gelaufen und haben da wieder exakt mitgeteilt bekommen, was wir unterrichten müssen. Erneut durfte ich Zahlen lehren und Eva Vokabular über Familie und Farben. Sehr monoton ging es erneut von Gruppe zu Gruppe im Fünfminutentakt.
Meist gebe ich (S) den Kindern ein High-Five, wenn sie etwas gut gemacht haben oder sobald wir einen Gruppenwechsel machen, aber dann ist mir jetzt schon das wahrscheinlich Prägendste in unserer Zeit in Thailand passiert. Als ich einem kleinen Mädchen, was mich schon zuvor die ganze Zeit umarmt hat, ein High-Five geben wollte, hat sie ihren Kopf ganz langsam in meine Handfläche gelegt und innegehalten. Ich war total fassungslos in diesem Moment. In Thailand gilt der Kopf als heilig, da in ihm die Seele ruhen soll und daher sollte man ihn niemals berühren. In diesem Fall bedeutet es, dass sie mir gegenüber vollstes Vertrauen erweist und mir dies aus eigenem Willen entgegenbringen wollte. Auch Peter meinte, dass dies total unüblich ist und so gut wie nie vorkommt. Es war auf jeden Fall ein wunderschöner und unvergesslicher Moment für mich!
Nach der Schule hat Peter uns eine kleine Einführung in das Moped gegeben, was Eva und ich hier die nächsten drei Monate in Thailand fahren werden. Es schafft 80km/h, verfügt über einen Fahrradkorb und wird mit einem Helm gefahren, der in Deutschland gerade einmal als Fahrradhelm gelten würde.
Nach insgesamt 1,5 Stunden in vier Anuban-Klassen waren wir für den Tag mit der Arbeit fertig und sind erneut ins thailändische Straßenrestaurant gegangen, in dem wir voraussichtlich mittags unter der Woche immer essen werden, und wo wir uns erneut dasselbe wie am Vortag bestellten.
Augenlicke später lernten wir den thailändischen Regen kennen. Es war wirklich sehr, sehr laut. In Deutschland hätte man womöglich Unwetterwarnungen rausgegeben. Peter ist dann auf seinem Moped im Regencape zur Unterkunft gefahren und hat uns mit seinem schönen Toyota-Bus (11-Sitzer ohne Anschnallgurte) abgeholt. Nach seiner heldenhaften Aktion sind wir weitergefahren, um Peters Freunde abzuholen. Zwei Männer um die 50, ein Deutscher, ein Franzose und ein älterer Engländer. Wir sind dann in einem chinesischem Café angekommen, in dem wir etwas getrunken und Schach gespielt haben. Ganz schnell sollten wir merken, dass Peter und seine Freunde das öfter machen. Wir waren regelrecht chancenlos.
Nach einiger Zeit in dem Café brachte Peter uns wieder zurück zu unserem Moped, welches Eva nach Hause fuhr.
Abends haben wir uns erstmal fertig gemacht, gewaschen, umgezogen und ein bisschen geruht, bis wir zusammen mit Toby zu dem nahegelegenen 7-Eleven gegangen sind, wo wir uns ebenfalls Regencapes für einen solchen Fall gekauft haben. Zudem gab es noch Kleinigkeiten wie Wasser, Süßigkeiten und Badezimmerartikel. Toby ist ein wirklich cooles Mädchen aus Macau, das mit 13 Jahren zur erweiterten Schulbildung nach London gezogen ist und jetzt für zwei Wochen in Thailand unterrichtet.
Nach unserer kleinen Shoppingtour wurde es langsam dunkel. Bei Dunkelheit sind wir dann als Gruppe losgezogen, um das thailändische Streetfood zu probieren. In unserem Fall gab es Barbeque-Sticks für 5 Baht pro Stück. Das sind umgerechnet ziemlich genau 15 Cent. Günstig, superlecker und geil gewürzt, hier kann man wohl bleiben!
Ganz viel haben wir an dem Abend nicht mehr gemacht, da es am nächsten Morgen um 9:00 wieder zum Unterricht an die Schule ging. Diesmal mit dem Moped.
Donnerstag, 12. September
Aufgestanden, fertig gemacht und losgegangen. Um 9 Uhr waren wir in unserem Vorbereitungsraum für die "Foreign Teachers". Heute mussten wir ältere Kinder des Prathorn in der Altersklasse von 10-12 unterrichten. Eva durfte mit den Kids Bingo (man hörte jedes Mal beim Gruppewechseln nur „Bingo Bingo Bingo“) spielen, ich musste Übersetzungen und Zahlen lehren. Anfangs sehr langweilig, aber nach gut einer halben Stunde hab ich dann Spiele mit den Kids gespielt, über die alle gelacht haben. Ich hatte eine Preisliste eines Cafés und habe die Kinder bestellen lassen und habe dann durch requistitenfreies Schauspiel für viele lächelnde und lachende Gesichter gesorgt. Das ganze machten wir noch weitere 4 Stunden und ich habe es erreicht, dass mich auf dem Schulhof noch viele wiedererkannten, mir zuwunken und mich anlächelten.
Den Rest des Tages sollten wir freibekommen. Nach einer kurzen kalten Dusche sind Eva und ich dann erneut mit Toby in die Stadt gelaufen, heute ging es jedoch in die Innenstadt. Gelaufen sind wir pro Strecke etwa 40 Minuten. In der Stadt angekommen haben wir zur Abkühlung erstmal einen Bubbletea getrunken, sind danach ins Shoppingcenter gewandert und haben uns etwas umgesehen. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter zu einem Streetfoodmarkt (der sogenannte Night Market), wo ich für 5 Baht einen Hähnchenspieß gegessen habe. Auch sonst hat der Night Market eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten (und total leckeren) Gerichten!
Zuhause angekommen, erneut geduscht, da es einfach warm war, sind wir alle in ein Pad Thai Restaurant gegangen und haben dort gegessen. Wie der Name schon verrät, gab es dort nur Pad Thai, das thailändische Nationalgericht, bestehend aus Reisbandnudeln, Sprossen, Tofu, Eiern und Fischsauce. Total lecker, danach war ich überaus satt. Das ganze gab's für umgerechnet 74 Cent.
Ein erneut erfolgreicher Tag ging nach erneuter Dusche zu Ende. Die Kinder würden uns am nächsten Morgen wieder erwarten.
Kinder ohne eigentliche Erfahrung und Studium unterrichten? Wer hätte gedacht, dass wir das machen ohne wirkliche Vorkenntnisse? Wir auf jeden Fall nicht. Demnach waren wir, auch wenn wir von der Reise noch ziemlich angeschlagen waren, wirklich planlos, wie der erste Tag eigentlich ablaufen würde.
06:45: Ich (Eva) höre irgendwelche Geräusche aus dem Zimmer - meine Zimmergenossin, die mich nicht aufwecken wollte, obwohl wir in 30 Minuten los mussten.
07:00: Es klopft - Simeon steht vor der Tür.. Sein Zimmerpartner hat seine Heimreise angetreten und hat Simeon ausgesperrt. So läuft ein guter Morgen!
Nach dem Aufstehen sind wir zusammen mit der philippinischen Englischlehrerin Leverlee gegen 7:30 zur Schule gelaufen. Etwa 15 Minuten später trafen wir zum ersten Mal Toby, Timo und Levin an, drei weitere unserer Kollegen.
Peter hat uns zuerst über einige Regeln der Schule aufgeklärt und über allgemeine Benimmregeln, da man als Europäer eine ganze Menge zu beachten hat.
Es gibt auf der Schule verschiedene Jahrgangsstufen, die unterrichtet werden. Zum einen sind es Kinder im Kindergartenalter (sog. Anuban), die zwischen drei und fünf Jahren alt sind, zum anderen die Grundschüler (sog. Prathorn) zwischen 6 und 11 Jahren und die Ältesten, die Matayorn, die zwischen 11 und 14 Jahren alt sind.
Die Paradanusorn Schule ist eine Privatschule für Familien mit geringem Einkommen, die den Kindern eine gute Bildung ermöglichen wollen. Sie hat etwa 600 Schüler und ist eine der wenigen Schulen, die Freiwilligen die Möglichkeit zu unterrichten anbietet. Die Englischlehrer der Schule, zu denen wir auch gehören, bringen den Kindern auf grundlegendem Niveau Zahlen, Aussprache, Übersetzung vom Englischen ins Thailändische und einfache Grammatik bei.
Eva durfte am ersten Tag den Kindern des Anuban, die wir, wie uns mitgeteilt wurde, die meiste Zeit in den folgenden drei Monaten unterrichten werden, Vokabelkenntnisse über Tiere und Familie vermitteln. Simeon unterrichtete derweil die Zahlen von 1-20.
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Simeon und Levin unterrichten Zahlen |
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Eva beim Lehren von Vokabular |
In den Klassenräumen liefen wir nur auf Socken, Schuhe wurden vor der Tür ausgezogen. Es wurde sich zudem nur im Schneidersitz auf den Boden gesetzt, da man sonst in anderen Sitzpositionen mit dem Fuß auf jemanden deuten könnte. Füße gelten in Thailand als der unreinste Teil des Körpers und dies wäre somit eine Beleidigung gegen die andere Person.
Nach der einfachen Morgenzeremonie, bei der jedes Kind auf Englisch nach seinem Namen, seinem Alter und seiner Herkunft gefragt wurde, ging es weiter mit dem Unterricht in kleinen Gruppen. Jeweils 5 Minuten saß jeder von uns in einer kleinen Gruppe und unterrichtete. Die Kinder waren mal ruhiger, mal lauter, aber im Großen und Ganzen ziemlich aufgeregt, was anders bei Dreijährigen nicht zu erwarten ist, die Vokabeln lernen und Zahlen bis 20 kennen müssen und daraufhin geprüft werden.
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Alle Lehrer bei der Morgenzeremonie |
So ging es durch drei Anuban-Klassen, bis wir nach gut 1,5 Stunden fertig waren. Der Unterricht für den ersten Tag war geschafft.
Nach der Schule sind wir in ein thailändisches Straßenrestaurant gefahren, wo es für Eva Pad Thai und für mich Pad Ga Pow Moo Gob gab. Bestellen konnte man nur durch verbale Kommunikation. Genau wusste ich auch nicht, was ich bestellte, aber gut war der Reis mit paniertem Hühnchen auf jeden Fall! Das kostenlose Wasser im Restaurant hat mir auch ziemlich den heißen Tag gerettet. Thailand war für mich schon in diesem Moment ein Traum!
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Pad Ga Pow Moo Gob |
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Pad Thai |
Nach dem Essen sind wir wieder in die Unterkunft gefahren, wo Eva und ich uns umgezogen habben, da es weiter in Richtung Innenstadt Uttaradits ging. Dort sind wir gemeinsam in ein Café gefahren, in dem wir etwas getrunken und gespielt haben. Eva hat dort auch Gitarre gespielt und ich mit den anderen zusammen Cars 3 auf der Playstation.
Es schien erst einmal alles so unglaublich neu und anders, aber nach kurzer Verdauungspause für das ganze Neue, die wir genutzt haben, um zusammen in mein Zimmer zu ziehen und dies nach unseren Wünschen einzurichten, ging es auch schon weiter zum Abendessen zum "Mono-Grill", wo wir Livemusik und gutes Essen bekommen sollten. Livemusik gab es nicht, das Essen war okay, aber teuer. Also sind wir weitergefahren zu einer kleinen Bar mit Livemusik und haben dort noch etwas Chang-Bier getrunken, gequatscht und uns von thailändischer Musik berieseln lassen.
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Simeon, Eva, Leverlee, Toby, Timo und Levin (v. l. n. r.) |
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Eva und Simeon trinken Chang-Bier |
Allzu spät ging es an dem Abend nicht ins Bett, der Unterricht war für den nächsten Morgen um 8:15 angesetzt.
Mittwoch, 11. September
Schon fast routiniert sind Eva und ich aufgestanden, zur Schule gelaufen und haben da wieder exakt mitgeteilt bekommen, was wir unterrichten müssen. Erneut durfte ich Zahlen lehren und Eva Vokabular über Familie und Farben. Sehr monoton ging es erneut von Gruppe zu Gruppe im Fünfminutentakt.
Meist gebe ich (S) den Kindern ein High-Five, wenn sie etwas gut gemacht haben oder sobald wir einen Gruppenwechsel machen, aber dann ist mir jetzt schon das wahrscheinlich Prägendste in unserer Zeit in Thailand passiert. Als ich einem kleinen Mädchen, was mich schon zuvor die ganze Zeit umarmt hat, ein High-Five geben wollte, hat sie ihren Kopf ganz langsam in meine Handfläche gelegt und innegehalten. Ich war total fassungslos in diesem Moment. In Thailand gilt der Kopf als heilig, da in ihm die Seele ruhen soll und daher sollte man ihn niemals berühren. In diesem Fall bedeutet es, dass sie mir gegenüber vollstes Vertrauen erweist und mir dies aus eigenem Willen entgegenbringen wollte. Auch Peter meinte, dass dies total unüblich ist und so gut wie nie vorkommt. Es war auf jeden Fall ein wunderschöner und unvergesslicher Moment für mich!
Nach der Schule hat Peter uns eine kleine Einführung in das Moped gegeben, was Eva und ich hier die nächsten drei Monate in Thailand fahren werden. Es schafft 80km/h, verfügt über einen Fahrradkorb und wird mit einem Helm gefahren, der in Deutschland gerade einmal als Fahrradhelm gelten würde.
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Unser neues Gefährt |
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Eva und Simeon auf dem Moped |
Nach insgesamt 1,5 Stunden in vier Anuban-Klassen waren wir für den Tag mit der Arbeit fertig und sind erneut ins thailändische Straßenrestaurant gegangen, in dem wir voraussichtlich mittags unter der Woche immer essen werden, und wo wir uns erneut dasselbe wie am Vortag bestellten.
Augenlicke später lernten wir den thailändischen Regen kennen. Es war wirklich sehr, sehr laut. In Deutschland hätte man womöglich Unwetterwarnungen rausgegeben. Peter ist dann auf seinem Moped im Regencape zur Unterkunft gefahren und hat uns mit seinem schönen Toyota-Bus (11-Sitzer ohne Anschnallgurte) abgeholt. Nach seiner heldenhaften Aktion sind wir weitergefahren, um Peters Freunde abzuholen. Zwei Männer um die 50, ein Deutscher, ein Franzose und ein älterer Engländer. Wir sind dann in einem chinesischem Café angekommen, in dem wir etwas getrunken und Schach gespielt haben. Ganz schnell sollten wir merken, dass Peter und seine Freunde das öfter machen. Wir waren regelrecht chancenlos.
Nach einiger Zeit in dem Café brachte Peter uns wieder zurück zu unserem Moped, welches Eva nach Hause fuhr.
Abends haben wir uns erstmal fertig gemacht, gewaschen, umgezogen und ein bisschen geruht, bis wir zusammen mit Toby zu dem nahegelegenen 7-Eleven gegangen sind, wo wir uns ebenfalls Regencapes für einen solchen Fall gekauft haben. Zudem gab es noch Kleinigkeiten wie Wasser, Süßigkeiten und Badezimmerartikel. Toby ist ein wirklich cooles Mädchen aus Macau, das mit 13 Jahren zur erweiterten Schulbildung nach London gezogen ist und jetzt für zwei Wochen in Thailand unterrichtet.
Nach unserer kleinen Shoppingtour wurde es langsam dunkel. Bei Dunkelheit sind wir dann als Gruppe losgezogen, um das thailändische Streetfood zu probieren. In unserem Fall gab es Barbeque-Sticks für 5 Baht pro Stück. Das sind umgerechnet ziemlich genau 15 Cent. Günstig, superlecker und geil gewürzt, hier kann man wohl bleiben!
Ganz viel haben wir an dem Abend nicht mehr gemacht, da es am nächsten Morgen um 9:00 wieder zum Unterricht an die Schule ging. Diesmal mit dem Moped.
Donnerstag, 12. September
Aufgestanden, fertig gemacht und losgegangen. Um 9 Uhr waren wir in unserem Vorbereitungsraum für die "Foreign Teachers". Heute mussten wir ältere Kinder des Prathorn in der Altersklasse von 10-12 unterrichten. Eva durfte mit den Kids Bingo (man hörte jedes Mal beim Gruppewechseln nur „Bingo Bingo Bingo“) spielen, ich musste Übersetzungen und Zahlen lehren. Anfangs sehr langweilig, aber nach gut einer halben Stunde hab ich dann Spiele mit den Kids gespielt, über die alle gelacht haben. Ich hatte eine Preisliste eines Cafés und habe die Kinder bestellen lassen und habe dann durch requistitenfreies Schauspiel für viele lächelnde und lachende Gesichter gesorgt. Das ganze machten wir noch weitere 4 Stunden und ich habe es erreicht, dass mich auf dem Schulhof noch viele wiedererkannten, mir zuwunken und mich anlächelten.
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Eva unterrichtet die Prathorn |
Den Rest des Tages sollten wir freibekommen. Nach einer kurzen kalten Dusche sind Eva und ich dann erneut mit Toby in die Stadt gelaufen, heute ging es jedoch in die Innenstadt. Gelaufen sind wir pro Strecke etwa 40 Minuten. In der Stadt angekommen haben wir zur Abkühlung erstmal einen Bubbletea getrunken, sind danach ins Shoppingcenter gewandert und haben uns etwas umgesehen. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter zu einem Streetfoodmarkt (der sogenannte Night Market), wo ich für 5 Baht einen Hähnchenspieß gegessen habe. Auch sonst hat der Night Market eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten (und total leckeren) Gerichten!
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Streetfood in der Nightmarkethalle |
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Mehr Streetfood in der Hitze |
Zuhause angekommen, erneut geduscht, da es einfach warm war, sind wir alle in ein Pad Thai Restaurant gegangen und haben dort gegessen. Wie der Name schon verrät, gab es dort nur Pad Thai, das thailändische Nationalgericht, bestehend aus Reisbandnudeln, Sprossen, Tofu, Eiern und Fischsauce. Total lecker, danach war ich überaus satt. Das ganze gab's für umgerechnet 74 Cent.
Ein erneut erfolgreicher Tag ging nach erneuter Dusche zu Ende. Die Kinder würden uns am nächsten Morgen wieder erwarten.
AntwortenLöschenSehr interessant ❣️
Und wie beruhigend, dass ihr nicht verhungert 😀
Das Essen ist ja sehr lecker.
Das ist so spannend. Das Essen hört sich auch lecker an. Freue mich schon auf die nächsten Beiträge*-*
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