Onto the other side. The adventure begins.

Morgens halb 7, Sonntag, 8. September: Der Wecker klingelt, ich (S) bleibe im Bett liegen. 20 nach 7: Eva neben meinem Bett, aufgeregt, warum ich noch schlafen würde, ihr Vater stehe schon draußen vor der Tür.

Fängt ja schon mal super an.

Im Stress verabschiede ich noch alle fix, werfe mir einfache Klamotten über und setze mich ins Auto. Mir war schon klar, dass ich das in Thailand bereuen würde mit der langen Hose und ich sollte Recht behalten.

Am Flughafen in Hannover angekommen machten wir eigentlich nichts über das es sich zu berichten lohnt und ganz bald setzten wir uns schon in den Flieger nach München. Etwa eine Stunde später hatte ich den Boden unter meinen Füßen wieder - endlich! Eigentlich mag ich das Fliegen nicht so sehr, aber mir war klar, wir steigen jetzt um in das Flugzeug nach Bangkok und der Flug würde wohl ein bisschen länger gehen als eine mickrige Stunde. Mit Bildschirmen, Decke, Kissen, warmem Essen, Kaltgetränken und Kaffee ausgestattet, sollte es doch gar nicht so übel sein zu fliegen. Eva hat viel geschlafen. Ich, kein Auge zugedrückt, habe nochmal "Bohemian Rhapsody" geguckt und war somit in nostalgischer Verfassung mich positiv auf diese Reise einzustimmen. Was Eva betrifft, es hat mich einfach glücklich gemacht, dass wir diese Reise zu zweit machen und das ich sie immer an meiner Seite habe!

Jedenfalls habe ich mir dann aus Langeweile noch "Nachts im Museum" reingezogen. Geschlafen habe ich gar nicht.


Als wir nach gut 11 Stunden Flug gegen 7:30 thailändischer Zeit in Bangkok ankamen, war ich total geflasht von allem um mich herum. Dem Geruch, der Hitze, den fremden Schriftzeichen, der anderen Sprache und man merkte schon, man ist am anderen Ende der Welt angekommen.

Eva und ich haben uns nach Ankunft ein Taxi für 500 Baht zum Bahnhof geteilt, was in etwa 7,50€ pro Person entspricht - verhältnismäßig viel, aber für weitere Verhandlung waren wir einfach zu erledigt. Gefahren wurden wir von einem etwas schaurig ausschauenden Mann namens Khunbanlueyot Somchai.


Auf den Straßen Bangkoks herrschte Chaos. Stau wohin man auch sah. Autos spielten auf dem linken Standstreifen Überholspur (es herrscht Linksverkehr) und ob du rechts, links oder gar auf der Gegenspur überholst war jedem total egal.

Am Bahnhof angekommen, mussten wir erst einmal drei Stunden warten, bis unser Zug nach Uttaradit losfuhr, denn von Bangkok aus in den Norden gibt es nur ein Gleis hin und eins zurück. Am Bahnhof merkte man sehr stark, dass hier ein anderes Klima herrscht. Menschen, die auf Plastikstühlen anderen die Haare schnitten, Gemüsestände an der Straße, Menschen, die dich anquatschten, um dir für irgendetwas dein Geld aus der Tasche zu ziehen… Die Fahrt war super abenteuerlich. Wir haben in sengender Hitze unglaublich viel Fremdes gesehen. Affen am Straßenrand, Milliarden fliegende Käfer an Straßenlaternen, viele unglaubliche Pflanzen, riesige Buddhastatuen, Friseure direkt neben dem Bahnhof und und und… Während der rasanten Zufahrt über kaputte Gleise wurde ich des Öfteren aus meinem Sekundenschlaf gerissen, da uns ständig irgendjemand im Zug etwas zu essen verkaufen wollte. Dauerhaft hörte man nur (übersetzt): "Wasser für 10 Baht" oder jegliche anderen merkwürdigen Dinge für einen günstigen Preis. Zum Schlafen war der Zug eh zu laut, man hatte das Gefühl, er würde jede Sekunde entgleisen, da alles klapperte und schepperte. Unsere einzige Abkühlung war ein sich drehender Deckenventilator, der sich aber auch nur anfühlte, als würde man warme Luft umrühren. Sowas nennen die thailändische Klimaanlage…





Ganze acht Stunden dauerte es, bis wir in Uttaradit ankamen und endlich in ein ordentlich gekühltes Auto einstiegen. Peter hat uns vom Bahnhof abgeholt. Peter ist ein deutscher Mann, älter als 50, lebt seit 5 Jahren in Thailand und er ist super lieb, hilfsbereit und klärt mit dir jede Kleinigkeit!

Als wir dann endlich nach der fast 24-stündigen Reise ankamen, war ich nur noch froh über ein Bett. Ich bekam ein Zimmer zusammen mit dem Chinesen Tom. Tom war leider nur recht merkwürdig drauf und konnte wirklich nur schlechtes Englisch. Am nächsten Morgen war für ihn auch schon die Abreise angesetzt, sodass Eva und ich auf ein Zimmer konnten. Vor dem Schlafengehen wurde mir zudem noch mitgeteilt, dass ich in gut 7 Stunden wieder aufzustehen habe, um an der Grundschule zu unterrichten. Allein der Gedanke daran war schon nicht gerade einfach für mich...

Während Simeon seinen Zimmerpartner Tom kennenlernte, lernte ich (Eva) Leverlie kennen, eine philippinische Lehrerin, die in unserer Schule seit mehreren Jahren Englisch unterrichtet. Sie arbeitet oftmals mit Volunteeren zusammen und ist unglaublich offen und herzlich!

Aber viel Zeit zu reden gab es nicht, denn es ging früh auf.

Kommentare

  1. Wie interessant, wie spannend an eurer Reise teilnehmen zu dürfen, lieber Simeon,
    liebe Eva ❣️
    Toll, dass ihr im Detail berichtet.
    Toll, dass ihr mit Fotos illustriert. Könnt ihr vielleicht den Fotos Unterschriften beifügen?
    Fteu mich schon auf MEHR.

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  2. Ich freue mich schon auf mehr. Hört sich aber schon mal echt spannend an. Die Anreise muss wohl wirklich hart gewesen sein. Bin schon neugierig, wie es in der Schule war :)

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  3. Danke euch für den ersten be
    Bericht. Freue mich schon auf weitere interessante Details in dem für mich so f
    fremden, fernen Land.

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  4. Johannes Vormschlag

    Toll, dass ihr die Zeit habt, eure Erlebnisreise zu dokumentieren und so gut zu beschreiben. Wir freuen uns schon darauf, weitere Aktivitäten von Euch mitzuerleben.

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