Get to know culture and nature

Langsam hatten Eva und ich uns in Uttaradit richtig eingelebt. Doch bis auf die Innenstadt und unsere Unterkunft haben wir nicht ganz viel gesehen. Deshalb machten wir mit Peter eine Mopedtour zu Lap Lae und schauten uns Uttaradit einmal genauer an. Auf drei Mopeds ging es zu sechst los. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, wie es sich angefühlt hat, in dieser Hitze und bei peitschendem Wind auf der Landstraße zu fahren. Es war unbeschreiblich und einfach wunderschön. In Lap Lae angekommen, sind wir zusammen mit Peter in ein kleines Museum gegangen, welches die Geschichte des kleinen Örtchens genauer aufzeigt. Von kleinen Modellen des Dorfes ging es zu alten traditionellen Küchen und Handwerksarbeiten wie beispielsweise gewebten Teppichen, alten Werkzeugen oder auch Musikinstrumenten.

Nachdem wir vor dem Museum unsere Schuhe wieder angezogen hatten, fuhren wir weiter in Richtung des Sees von Uttaradit. Nachdem wir ihn mit den Mopeds einmal umrundet hatten, hielten wir an und genossen die Aussicht und die frische, warme Luft und nutzen die Zeit, um ein paar Fotos zu schießen.

Museum von Lap Lae

See von Uttaradit

See von Uttaradit

Nach der kurzen Rast stiegen wir wieder auf unsere Mopeds und folgten Peter zu einem Tempel. Kirchen habe ich schon unzählige gesehen, einen Tempel aber noch nie. Für Eva schien es jedoch nichts Neues zu sein. Ein prächtiges, golden strahlendes Gebäude, verziert mit orientalisch wirkender Symbolik, ein Foto des thailändischen Königs und einer Atmosphäre, wie ich sie vorher noch nie erlebt habe. Vor dem Tempel zogen wir unsere Schuhe aus und traten ein. Im Eingang saß ein Mönch vor seinem Glockenspiel und machte Musik. Musik in einer Art, die man in Europa auf Straßen oder auch Gebäuden so niemals erleben würde. Im Zentrum des Tempels befand sich ein großer Schrein mit Essen voller rot-goldenen Verzierungen. Alle dargestellten Personen und Figuren in Form von Statuen waren in Gold gehalten.

Buddhistischer Tempel in Uttaradit

Goldene Statuen außerhalb des Tempels

Goldene Statuen außerhalb des Tempels

Direkt neben dem Tempel befand sich eine kleine Ausstellung mit ebenfalls vielen alten traditionell thailändischen Gegenständen und Malereien. Schon beim Reinkommen saß ein Mönch auf dem Boden, der mit Pinsel und einer riesigen Leinwand beschäftigt war. Doch das Highlight in dieser Ausstellung waren für mich definitiv die Katzen, die sich dort aufhielten. An die zehn Stück habe ich gezählt. Babykatzen, schwangere Katzen und sogar welche, denen der Schwanz abgetrennt wurde. Ganz gesund sahen sie jedoch leider alle nicht aus. Alle anderen schauten sich in der Zeit die alten Möbelstücke und antiken Gegenstände an.

Eingang zur Ausstellung

Katze

Noch mehr Gadze

Babykatzen

Nun war geplant, rund um Uttaradit noch weitere Ausstellungen anzusehen, doch in Sekundenschnelle zog sich der hellblaue Himmel stark zu und es begann schlagartig zu regnen. Also machten wir halt an einer Eisdiele, gönnten uns ein Eis und tranken kaltes Wasser.


Lustiges Bananeneis bei Starkregen

Nach dem Regen schwangen wir uns auf die Mopeds und machten uns auf den Weg nach Hause.

Zuhause angekommen nahmen wir eine kurze Auszeit, bis es weiterging zum Abendessen. Dies ist in der Regel immer um sieben Uhr angesetzt. Nach dem Essen in einem Restaurant mit so schlechtem Ambiente, das es nicht wert ist, darüber zu berichten, machten wir uns auf zu einer Outdoor-Bar, wo wir uns Livemusik anhörten, Bier tranken und ein wenig quatschten. Es wäre ein ziemlich entspannt ausklingender Abend geworden, wäre da nicht noch der Billardtisch gewesen. Wir hatten einen ziemlich witzigen, coolen Abend, haben viel gelacht und viel Spaß gehabt!

Lev und Toby beim Billiardspielen

Abends haben Eva und ich uns mit Leverlee und Toby im Zimmer verabredet, um ein wenig an der Nintendo Switch zu spielen. Wir haben recht viel gequatscht und uns besser kennengelernt. Die zwei sind so tolle, lustige Menschen und Eva und ich mögen gar nicht daran denken, dass Toby uns am Sonntag schon wieder verlässt…

Am nächsten Morgen wollten wir uns eigentlich um 12 Uhr im Café zum Frühstück treffen, doch als Eva mich plötzlich weckte, war es schon 10 vor 12. Also sind wir schnell aufgestanden, haben uns angezogen und sind in die Stadt gefahren. Im Café gab's Toast, Banane, Schokoladensoße und Eiscreme. Richtige Brötchen sind wohl eher europäisch, etwas vermisse ich sie schon.

Delikates Frühstück in Thailand

Nach dem ausgiebigen Frühstück haben wir uns mit Toby verabredet, um eine kleine Shoppingtour zu machen. Also sind wir in die Stadt gefahren. Eva und ich mit dem Moped, Toby mit dem Rad. In der Stadt haben wir erstmal Ewigkeiten nach einem bestimmten Schuhgeschäft Ausschau gehalten. Dort nach einer halben Ewigkeit angekommen, haben wir uns alle erstmal ein paar Schuhe gekauft.

Nachdem wir wieder zuhause waren, mussten wir zum ersten Mal unsere Wäsche waschen. Zum Glück standen nebenan Waschmaschinen für 10 Baht pro Wäsche. 40 Warte-Minuten später haben wir alles zum Trocknen aufgehängt, haben unsere Sportsachen übergezogen und uns nach einer gefühlten halben Ewigkeit, die wir suchen mussten, mit den anderen an der Badmintonhalle getroffen. Für ungefähr 1,5 Stunden Badminton spielen haben mir 2 Liter Wasser gerade so gereicht. Es war wirklich richtig unangenehm warm in der Halle. Aber es hat uns allen total Spaß gemacht. Gegen Ende unserer Badminton-Session kam außerdem ein sehr erfahrener Badmintonspieler aus dem Uttaraditer Sportverein zu uns und hat mit uns etwas gespielt.

Nach der Anstrengung beim Sport sind wir zum Nightmarket gefahren, um zu Abend zu essen. Es gab eine wirklich große Auswahl an Essen und Getränken. Auf dem Parkplatz waren Stände mit Schuhen, Shirts, Hemden, Rucksäcken und allem, was man sich sonst noch so vorstellen kann.

Nach langer Entscheidungsfindung haben wir dann endlich etwas gegessen und getrunken.

Die Markthalle hat uns wirklich sehr gut gefallen und wir wussten, dass wir auf jeden Fall wieder herkommen würden.

Als wir wieder in der Unterkunft waren, haben wir uns erneut zu Toby ins Zimmer gesellt, wieder einmal auf der Switch gespielt und die halbe Nacht nur gelabert. Als es zwei Uhr war, haben Eva und ich uns auf den Weg in unser Zimmer gemacht, um genug Schlaf zu bekommen – und nicht wieder zu verschlafen.

Das Restwochenende war eher unspektakulär. Morgens ging‘s wieder in ein Café zum Frühstücken. Ansonsten haben wir am Sonntag so gut wie den ganzen Tag nur geschlafen, um dann schließlich abends zum Abendessen wieder in die Markthalle zu gehen.

Diesmal ging es für mich aber nicht früh ins Bett, da um 23:00 Uhr Schalke angesagt war. Grüße dafür gehen raus an die Zeitverschiebung und an meinen crazy Onkel, der mich mit dem Schalke-Fieber angesteckt hat. Und für alle Desinteressierten: Schalke hat 5:1 gewonnen! (Bundesliga in Thailand gucken? Dank VPN und Papa kein Problem! 😊)

Montags sind wir wieder wie gewohnt um 8:15 Uhr in die Schule gegangen, um die Kinder zu unterrichten. Das war diesmal wirklich nicht sehr spannend und wir wollten es einfach hinter uns bringen. Zum Mittagessen sind wir schließlich wieder gemeinsam essen gegangen, wobei wir wieder einige Gespräche führten. Abends lernten wir unseren neuen Kollegen Zedi kennen. Zedi ist ein Junge aus China, der für drei Wochen in Thailand zusammen mit uns Kinder unterrichten wird. Ich persönlich bin aus dem Jungen nicht ganz schlau geworden und auch Toby, die mit ihm aufgrund mangelnder Englischkenntnisse seinerseits auf Chinesisch redete, meinte, dass sie ihn ebenfalls nicht verstehe, weil er auf einer ganz anderen Ebene mit ihr rede. Es kann sich nur bessern.

Der Dienstag war bisher der spektakulärste Tag in Thailand. Um 9 Uhr mussten wir diesmal in der Schule sein, um die älteren Kinder, die Matayom, zu unterrichten. Wir sollten mit ihnen ihre Hausaufgaben abgleichen und dann mit ihnen weitere Englischlernspiele spielen. Beim Vergleichen der Hausaufgaben fiel uns dann tatsächlich auf, dass kein einziges Kind in der Lage war, ein Gespräch auf Englisch zu führen, geschweige denn irgendetwas zu verstehen. Lediglich ein Mädchen konnte vergleichsweise gut Englisch. Wenn man nicht einmal in der Lage ist, mit jungen fast Erwachsenen zu kommunizieren, dann demotiviert einen das doch schon etwas.

Nach der Schule hat Peter uns in seinem kleinen Bus mitgenommen, da wir ein kleines Abenteuer starten wollten. Nach einer guten halben Stunde Fahrt kamen wir am Startpunkt unserer Wanderung an. Dort sahen wir schon, dass die Tiere hier von einem ganz anderen Kaliber waren. Spinnen, soweit das Auge reicht. Viel größer und viel bunter als die, die man in Deutschland kennt. Wir wanderten also los durchs Gestrüpp, einen kleinen Fluss hinauf, über Felsen, durch Pflanzen, bis wir schließlich bei einem kleinen Wasserfall ankamen. Von dort aus ging es nicht mehr weiter – glaubten wir. Dann aber wateten wir hüfthoch durch das Wasser auf die andere Seite des Wasserfalls. Dort ging es wieder Felsen hinauf und durch Gebüsch weiter in Richtung des Ziels. Nun lagen noch 300 Treppenstufen vor uns, die wir uns hochkämpfen mussten. Ganz oben auf dem Berg kamen wir bei einem Tempel mit einer Hütte an, die von einem Mönch bewohnt wird. Der Mönch gab uns Wasser, Longan (eine Frucht) und Drachenfrucht, um uns etwas zu erfrischen.





Die Thaiguys auf dem Weg ganz nach oben



Der Tempel hoch oben auf dem Berg

Einige Geschenke des Mönchs

Gut eine halbe Stunde verweilten wir dort oben und hatten dabei eine wunderschöne Aussicht auf die Landschaft. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, sind wir einen geteerten, sehr steilen Weg nach unten gelaufen. Auf diesem Weg haben wir wieder die abgefahrensten Spinnenarten gesehen. Da stand meine Angst vor Spinnen doch etwas hinten an.

Spinnen in Thailand - Eine Faszination für sich


Nach dieser atemberaubenden Wanderung setzten wir uns wieder in Peters Bus und stiegen kurze Zeit später an einem Café aus. Das Café befand sich zur Hälfte im Wasser, sodass wir mit unseren bereits nassen Schuhen auf Bänke in der Wasseranlage setzten. Im Wasser befanden sich außerdem Fische und als Eva und ich das bemerkten, zogen wir unsere Schuhe aus und ließen uns eine natürliche Pediküre von den Fischen geben - sozusagen eine Symbiose.

In dem Café verbrachten wir noch etwas Zeit und nachdem unsere Drinks ausgetrunken waren und die Fische ihre Arbeit getan hatten, sind wir zusammen zurück nach Uttaradit gefahren.

"Unterwassercafé"

Mit Fischen schwimmen

Zuhause haben wir unsere durchnässte Kleidung aufgehängt und sind duschen gegangen. Nach der Abkühlung trafen wir uns auf dem Festival, das aktuell in Uttaradit stattfindet. Dort gab es alles Mögliche an Essen, Trinken, Klamotten, typischen Jahrmarktsständen und Fahrgeschäften. Leider gab's auch ein Fischfang-Spiel mit echten Fischen, total überfüllte Hasenkäfige direkt neben der Musikanlage und Aquarien voller Hummer, in denen du dir deine Mahlzeit selbst aussuchen kannst. Auch diese waren viel zu voll.

Gemeinsam haben wir uns eine Tüte voller gerösteter Maden gekauft und alle haben eine davon probiert. Der Geschmack war nicht wirklich beeindruckend. Daher muss ich sie auch nicht öfter essen.

Nachdem wir auf dem Markt etwas gegessen, uns Longan und Drachenfrucht gekauft haben, sind wir damit nach Hause gefahren. In der Unterkunft haben wir uns in Leverlees Zimmer gesetzt und etwas geredet, aber sind auch recht bald ins Bett gegangen, da es morgen wieder ziemlich früh rausgehen sollte.

Ein total überfüllter Hasenkäfig unmittelbar neben der total überteuerten Musikquelle

We got food at home - Food at home:

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker, aber ich (S) bin mit starken Halsschmerzen und Schnupfen aufgewacht, also dachte ich, dass ich lieber zuhause bleibe. Meinen Tag verbrachte ich dann komplett im Bett. Eva brachte mir nach der Schule Tee und Drachenfrucht mit, damit ich wieder gesund werde. Das war wirklich richtig süß von ihr. Obwohl der Ingwertee wirklich nicht schmeckte, hatte ich doch das Gefühl, dass er mir helfen würde.

Währenddessen habe ich (Eva) ein weiteres Einkaufszentrum in Thailand besucht, das einen riesigen Supermarkt und Kleidungsgeschäfte aller Art beinhaltet. Man könnte es sowohl von der Auswahl als auch vom Preis her mit einem deutschen Famila vergleichen. Daher gehen wir in der Regel lieber auf dem Markt einkaufen.

Abends ging es noch einmal für die ganze Freiwilligentruppe auf den Markt, um etwas Kulinarisches zu essen! Für Simeon gab es Omelette mit Sprossen, Eva nahm sich nur frittierte Teigbällchen. Wir blieben nicht ganz lange, da es in den Zelten einfach unangenehm warm war und wir beide auch nicht mehr ganz fit.

Der Donnerstag begann für uns beide mit einem regulären Schultag, an dem wir wieder die älteren Kinder unterrichteten. Dienstag und Donnerstag werden wir in Zukunft immer die älteren Kids unterrichten. Anfangs spielten wir mit jeder Klasse Stille Post und danach Spiele wie Bingo oder weitere Spiele, bei denen man der englischen Sprache etwas näherkommt.

Nachdem ich mich dazu entschieden hatte, nach dem Essen und der erledigten Arbeit in der Schule nach Hause zu gehen, blieb Eva noch etwas länger, um Leverlee zur Seite zu stehen. Da Lev Englischlehrerin an der Schule ist, muss sie jeden Tag deutlich länger in der Schule bleiben als wir Freiwilligen.

Zuhause bemerkte ich, dass Eva unseren Schlüssel bei sich hat, also setzte ich mich eine Stunde zu Timo ins Zimmer. In der Zeit hörten wir Musik und erzählten uns etwas. Nachdem die Stunde vorbei und Eva auch wieder da war, haben wir uns erstmal frisch gemacht, da wir heute auf den Obstmarkt in Uttaradit wollten.

Es gab dort unglaublich viel frisches Obst. Wir kauften uns neben einem Messer, das wir benötigen würden, um die Früchte zu schneiden, Zimtapfel, Longan, Bananen, Drachenfrucht, Mango und Rambutan. Ich freue mich schon sehr darauf, alles zu probieren!

Longan, Bananen, Rambutan Zimptapfel, Mango und Drachenfrucht

Es war schon nach 17 Uhr, als wir wieder zuhause waren und heute wollten wir einmal keinen Reis oder keine Reisbandnudeln essen. Darum bestellten wir bei Foodpanda für uns sechs eine Party Box bestehend aus Pizza, Pasta, Brot, Hähnchenflügeln und Nuggets.

Pizzaparty!

Und so ging wieder ein Tag in Thailand zu Ende und noch kommt einem die bevorstehende Zeit doch viel länger vor, als sie eigentlich sein wird ...

Kommentare


  1. Welch ein Glück, euch beide so detailliert in Wort und Bild in eurem Alltag und euren Highlights begleiten zu können.
    💕Danke für die Mühe und Zeit, die ihr für den Blog aufwendet 💕

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  2. Vielen Dank für eure interessanten Berichte und die vielen schönen Bilder.
    Ich wünsche euch viele gute und angehme Zeiten dort.

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  3. Hildegard Vormschlag

    Vielen Dank für eure interessanten Berichte und die vielen schönen Bilder.
    Ich wünsche euch viele gute und angehme Zeiten dort.

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