Discovering Thai Territory

Die dritte Woche in Thailand geht nun langsam zu Ende. Die Zeit rennt weiter davon und wir haben noch so viel zu sehen und zu erleben.

Mittlerweile ist Toby schon eine Woche weg und sie fehlt in unserer Gruppe einfach! Zedi wird am Montagmorgen auch schon wieder fahren und dann sind wir nur noch zu fünft.

Wir hatten wieder ein paar schöne Abende, an denen wir öfter den Nightmarket besucht haben, Filme geschaut haben und manchmal auch noch in der Bar saßen, um das ein oder andere Bierchen zu trinken. Vor allem der Freitag war spektakulär, bis um halb 4 morgens dauerte es, bis Schalke den Heimsieg gegen Mainz perfekt gemacht hat!

Zudem haben Eva und ich jetzt einen neuen Mitbewohner. Klein, grün, isst gerne Mücken. Geckos sind Spinnen gegenüber die viel schöneren Mitbewohner!

Unter der Woche hieß es auch wieder: Montag, Mittwoch und Freitag Anuban, Dienstag und Donnerstag Prathom und Matthayom. (Für Interessierte hier ein Link zur Erklärung des Bildungssystems in Thailand.)

Diesmal hatten wir auch etwas Abwechslung und haben nicht nur simplen Englischunterricht mit den Kids gemacht, sondern auch eine sogenannte "Walking Exercise". Dabei sind wir mit jeder Gruppe für jeweils fünf Minuten über den Sportplatz gelaufen, haben etwas gespielt und bei den älteren Kindern vorbeigeschaut. Das haben Eva und Ich für etwa eine halbe Stunde gemacht. Es klingt auf jeden Fall nicht so anstrengend, wie es in der thailändischen Hitze wirklich ist!


Walking Exercise mit meinem "Lieblingskind"

Wie ich (S) im dritten Blogeintrag schon erwähnte, hatte ich eine Begegnung der ganz besonderen Art mit einem Mädchen aus Anuban 2. Ich weiß nicht, was ich getan habe, aber die kleine scheint mich wirklich zu mögen. Grimassenspielchen bei der Morgenzeremonie und auf dem Arm herumgetragen werden bei der Walking Exercise ließen mich darauf sehr eindeutig schließen. Bei mir in der Gruppe möchte sie jedoch leider nicht lernen, sondern mehr spielen und herumalbern.

Ansonsten macht uns beiden das Unterrichten der Kinder super viel Spaß! Viele Kinder sind total süß und höflich - nach jeder Lerneinheit ist es für viele selbstverständlich, dass sie aufräumen und dem Lehrer seine Materialien zurückgeben, einige sehr ruhig und ein paar wenige wirklich sehr aufgedreht und anstrengend.

Eine kleine Pause vom Lernen

Nach jedem Schultag ging es wie immer ins Mali - das Restaurant, in dem wir täglich essen gehen - und anschließend in die Unterkunft, um uns auszuruhen und auf den Tag vorzubereiten.
Die Verständigung in Thailand ist unheimlich schwierig. Die Sprache nahezu unmöglich in drei Monaten zu beherrschen und kaum einer spricht Englisch. Kommunikation erfolgt hauptsächlich nonverbal und über Bruchstücke, die wir aus dem thailändischen doch mitnehmen konnten.

Am Freitag ging es nach der Schule wie gewohnt zurück in die Unterkunft, diesmal aber nur zum Umziehen und nicht zum Ausruhen, da wir um halb 1 aus Uttaradit Richtung Abenteuer gestartet sind.

Auf der Autofahrt merkte man schon, dass es immer weiter von der Stadt wegfuhr. Spätestens die Kuhherde auf der Straße ließ dies eindeutig werden. 40 Minuten Autofahrt später kamen wir mitten im Dschungel an. Wenige Wegweiser zeigten uns grob die Richtung zu ein paar Höhlen in der Nähe, aber da wir ja Abenteurer und große Entdecker der thailändischen Natur sind, haben wir uns durch Gebüsche gekämpft, sind Felsen hinaufgeklettert und durch engste Höhlengänge gekrabbelt, um an unser Ziel zu gelangen.

Kuhherde mitten auf Straße

Wegweiser zu den Höhlen

Auf unserem Weg befanden sich unzählige Ameisen und andere Insekten, die wohl dachten, dass wir ein Kletterpark seien. Wir sind durch dschungelartig dichtes Gestrüpp gelaufen, bis wir Felsen erreichten, die wir hinaufsteigen mussten. Gefühlt haben wir noch nie zuvor besuchtes Terrain entdeckt.

Thailändische Natur

Thailändischer Dschungel

Nach einigen Minuten kamen wir an einem sehr, sehr schmalen Höhleneingang an, durch den wir die Höhle betreten haben.

Eingang zur Höhle

Eine morsche Leiter innerhalb der Höhle hat uns den Weg nach oben ermöglicht. Dort hörte und sah man die eine oder andere Fledermaus, auch Schlangen haben wir gehört, doch leider nicht gesehen.

Innerhalb der Höhle

Es ging noch weiter in die Höhle hinein, doch ein Schild mit nicht entzifferbaren thailändischen Schriftzeichen und einem metertiefen Abgrund dahinter wollten uns mitteilen, dass wir den anderen Ausgang nehmen sollten. Dieser Ausgang war nur ca. einen Meter hoch und einen Meter breit, also musste nacheinander gequetscht und geklettert werden, denn der Ausgang befand sich gut 2 - 3 Meter über uns.

Ich nix sprechen Thai


Ausgang der Höhle

Draußen angekommen, guckten wir auf eine riesige Felswand und unzählige Pflanzen, Bäume und Büsche, die wir passieren mussten, um zur nächsten Höhle zu gelangen.

Felswand vor der Höhle

Nach dem Marsch durch weiteres Gebüsch sind wir erneut an einem Höhleneingang angekommen, den wir betraten. Dieser war aber ziemlich riesig, so dass es im vorderen Teil der Höhle sehr hell war. Im Eingang stand ein großer Schrein mit Opfergaben, einem Teppich und goldenen Figuren. Aus der Höhle heraus konnte man schon die Fledermäuse hören.

Eingang zur nächsten Höhle

Wir begaben uns weiter in die Höhle hinein. Es wurde total dunkel und die von der Decke ragenden Felsen zwangen uns zum gebeugten Gehen. Unmittelbar vor unseren Köpfen flogen Fledermäuse, die wir zuvor schon aus jeder Richtung hatten kreischen gehört.

Totale Dunkelheit und nur eine Taschenlampe + Handys

Kurze Zeit später erreichten wir eine von Steinen umrundete Felsplatte auf dem Boden, die, wie sich herausstellte, ein uraltes Grab war.

Von hier aus ging es nur in zwei Richtungen weiter. Entweder wir drehen um oder krabbeln durch einen äußerst schmalen Gang auf dem Boden der Höhle. Als alte Abenteurer entschieden wir uns natürlich für Letzteres. Als wir nach ein paar Metern einen weiteren Raum erreichten, folgten uns aus dem engen Höhlengang zahlreiche Fledermäuse, die uns den Weg zurück versperrten, also mussten wir abwarten, bis wir den Weg zurück antreten konnten.

Kleiner Tunnel versperrt durch Fledermäuse

Außerhalb der Höhle erwartete uns wieder die faszinierende Natur, durch die wir hindurch mussten, um insgesamt vier Höhlen zu erkunden.
Die ganze Erkundung war einfach spektakulär und atemberaubend!

Am Ende unserer Tour ging es erneut durch das Dickicht zurück zu Peters Bus. Dort angekommen, fing es an zu regnen. In den drei Wochen hier hatten wir pro Woche nur jeweils einen Regen, was für die Regenzeit in Thailand, in der wir uns befinden, recht unüblich ist.

Abends sind alle gemeinsam zum "All-you-can-eat-Buffet" gegangen, wo man sich mit sehr einfachen Mitteln ein leckeres Gericht zaubern konnte. Neben vielen fertigen Speisen, hatten wir auf unserem Tisch zwei Töpfe mit Wasser, in denen wir uns beispielsweise rohes Fleisch und Gemüse zubereiten konnten. Wir saßen recht lange, machten uns Salat, Eier und Fleisch im Topf zurecht, tranken viel, redeten viel und hatten eine schöne Zeit zusammen.

All-You-Can-Eat-Buffet

Abends ging es mit vollem Bauch nach Hause. Gemeinsam haben wir wieder einen Filmeabend gemacht und sind anschließend ins Bett gegangen.

Am nächsten Morgen haben wir uns nach dem Aufstehen mit Leverlee, Levin und Timo im Café zum Brunchen getroffen.

Nach Reis mit Omelett und einem Kaffee dazu sind wir zum nächsten Café gefahren, da Leverlee dort noch etwas Spezielles trinken wollte. Die verspielten Kätzchen in dem Café machten uns den Aufenthalt dann doch sehr angenehm. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, bevor wir wieder zurück in die Unterkunft fuhren.

Katze 1

Katze 1 und 2

Katze 2 mag keine Fotos

Den Rest des Tages nutzten wir, um unsere Wäsche zu waschen, aufzuhängen und Essen einzukaufen.

In der Zwischenzeit habe ich per Videotelefonie zuhause angerufen, um die Lücke in unserem Geschwistertreffen zu füllen. Grüße dafür gehen raus an Xenia, Linus, Chiron, Thalia und Momo - nächstes Mal bin ich dabei!

So ging auch der Samstag langsam vorbei und während Eva mit den anderen einen Liebesfilm schaute, sah ich mir doch lieber Schalke gegen Leipzig an! Nach dem spektakulären Auswärtssieg ging es dann voller positiver Gefühle in Leverlees Zimmer, da wir im Anschluss an das Fußballspiel den Film "Gran Torino" schauen wollten.

Nach einem langen Filmeabend nahmen wir uns noch etwas Zeit für unsere gemeinsamen Reiseplanungen, da wir am Ende unseres Aufenthalts in Asien noch nach Hanoi (Vietnam) fliegen möchten, um Evas Familie zu besuchen und damit ich die vietnamesische Kultur etwas kennenlernen kann. Vielleicht kommt in dem Urlaub in Vietnam oder auch während eines Kurztrips nach Süd-Thailand noch die ein oder andere schöne Erfahrung dazu, über die man eventuell noch in vielen Jahren gerne spricht...

Kommentare